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Zum journalistischen Leitbild von t-online.Einfach erklärt Das kostet ein Raketenstart – mit Beispielen
Raumfahrtunternehmen schießen jährlich weltweit mehrere hundert Raketen ins All. Der technologische Fortschritt macht die Starts immer günstiger. Ein Überblick.
Durch Weltraumprogramme wie die Artemis-Mission der Nasa ist die bemannte Raumfahrt wiederbelebt worden. Erstmals seit Dezember 1972 sollen wieder Menschen zum Mond fliegen – mit Raketen, die von der Erde aus starten.
Auch die aufkommende kommerzielle Raumfahrt trägt zur erhöhten Anzahl von Raketenstarts bei. Und nicht zu vergessen sind die vielen Kommunikationssatelliten für ein weltumspannendes Internet und Erdbeobachtungssatelliten für Wettervorhersagen, die mit Raketen ins All gebracht werden.
Mit dem Fortschreiten der Raumfahrttechnologie und der immer größer werdenden Konkurrenz durch private Raumfahrtunternehmen wie SpaceX und Blue Origin werden Raketenstarts zwar immer günstiger. Trotzdem kostet ein Start noch mehrere Millionen Euro – je nach Höhe der Nutzlast und Art der Mission, wie bemannt oder unbemannt. Sind Teile der Rakete wiederverwendbar, schlägt sich das ebenfalls auf den Preis nieder.
Hier sind einige Beispiele für Kosten von Raketenstarts:
Der Start einer Trägerrakete "Falcon 9" des US-Raumfahrtunternehmens SpaceX kostet etwa 62 Millionen US-Dollar. Je nach Konfiguration und Nutzlast können die Kosten höher oder niedriger ausfallen.
Die "Falcon Heavy" ist eine SpaceX-Rakete für schwere Nutzlasten und ein Start kostet dementsprechend mehr, auch wenn einige Teile wiederverwendbar sind. Die Startkosten betragen etwa 90 Millionen US-Dollar.
Die Atlas V ist eine Rakete für mittlere und schwere Nutzlasten. Sie bringt vorrangig US-Kommunikations- und Militärsatelliten ins All. Die Kosten für einen Start der Rakete, die von der United Launch Alliance (ULA) betrieben wird, liegen zwischen 110 und 153 Millionen US-Dollar. Die ULA ist ein Zusammenschluss der Unternehmen Boeing und Lockheed Martin.
SLS-Start kostet über zwei Milliarden US-Dollar
Das Space Launch System (SLS) der Nasa ist für Weltraummissionen vorgesehen, bei denen Menschen tiefer in den Weltraum befördert werden sollen. Das SLS soll im Rahmen der Artemis-Mission wieder Menschen zum Mond bringen. Der Start der Riesenrakete ist mit geschätzten Kosten von zwei Milliarden US-Dollar pro Launch einer der teuersten in der Raumfahrtgeschichte. Zum Vergleich: Der Start des mittlerweile ausgedienten Space Shuttles der Nasa kostete am Ende rund 450 Millionen US-Dollar.
2024 soll zum ersten Mal die neue Trägerrakete "Ariane 6" der europäischen Weltraumorganisation Esa ins All starten. Die Startkosten liegen bei geschätzten 115 Millionen Euro. Auch hier wird der Preis von den an Bord befindlichen Nutzlasten abhängen.
Am günstigsten schießt Russland seine Trägerraketen für schwere und mittelschwere Nutzlasten ins All. Laut Angaben der russischen Weltraumbehörde Roskosmos kostet der Start einer Sojus 2.1 b etwa 50 Millionen US-Dollar.
- golem.de: "Ariane 6 wohl nicht konkurrenzfähig"
- tass.com: "Russian launch service provider reveals cost of Soyuz-2.1 rocket launch"
- nextbigfuture.com: "How Will SpaceX Bring the Cost to Space Down to $10 per Kilogram from Over $1000 per Kilogram?"
- forum.nasaspaceflight.com: "Commercial Launch Price/Performance Points"